Hinweise für Angehörige

Wenn Ihr suchtmittelabhängiger Angehöriger (z.B. Ihr Sohn, Ihre Tochter oder Ihr/e PartnerIn) eine Therapie am Erlenhof beginnt, ist es wichtig folgendes zu wissen:

Erkennen Sie seine/ihre Suchtmittelabhängigkeit als Krankheit an. Denken Sie daran, dass er/sie die größten Chancen auf dauerhafte seelische Gesundheit hat, wenn er/sie in Zukunft jeden Konsum von psychotropen Substanzen meidet.

Zeigen Sie ihm/ihr Vertrauen und Anteilnahme, erkennen Sie ihn/sie dabei aber als selbstständige Persönlichkeit an und bevormunden Sie ihn/sie nicht. Das bedeutet für Sie, sich im Loslassen zu üben, nicht im Sinne von Verlassen, sondern indem sie ihm/ihr die Verantwortung und die wirklichen Konsequenzen für sein/ihr Verhalten zumuten.

Häufig wirkt sich die Bereitschaft von Angehörigen, den/die Drogenabhängige/n unter allen Umständen wieder zu Hause aufzunehmen oder ihm/ihr finanziell unter die Arme zu greifen, kontraproduktiv auf die Therapiemotivation aus. Eine unangenehme Konfrontation in der therapeutischen Gemeinschaft ist dann oftmals Grund genug, die Therapie vorzeitig abzubrechen und die Verantwortung dafür auch noch irgendeinem/irgendeiner MitklientIn oder TherapeutIn zuzuschieben.

Gehen Sie daher sorgsam mit Ihren Zuwendungen um. Prüfen Sie jede Art von Unterstützung darauf, ob sie für Ihren Angehörigen eine Verführung zum Verharren in der Passivität sein könnte, dass er/sie also nicht selbst für eine Lösung sorgen muss. Sucht ist etwas durch und durch Passives und das notwendige Erlernen von Selbständigkeit erfordert sehr klare, oft hart erscheinende Grenzen. Wir haben am Erlenhof viel Erfahrung im Umgang mit derartigen Grenzen, aber sie werden nur dann Wirkung zeigen, wenn das Therapiekonzept von den Angehörigen unserer KlientInnen mitgetragen wird.

Wenn Sie mit diesen Aufgaben Schwierigkeiten bekommen oder eine Verschlechterung oder Verunsicherung in der Beziehung zu Ihrem Angehörigen feststellen, können Sie sich gerne an uns wenden. Unsere FamilientherapeutInnen bieten dafür unterschiedliche Formen professioneller Begleitung an.

Wir empfehlen Ihnen sehr, eine der bestehenden Angehörigengruppen zu besuchen. Die diesbezüglichen Kontaktinformationen können Sie bei uns erfragen.